Neue Fußballgeschichten des Sportkorrespondenten von Spiegel-Online.
Rezension
Wer jemals das "Vergnügen" hatte, Yves Eigenrauch bei der Ausübung seiner Arbeit zuzusehen, weiß, dass er weniger das Spielgerät, den Ball, zu treffen pflegte, als - aber das voller Inbrunst - die Beine seiner Gegenspieler. Das Sympathische an dem Sportler: Er gab auch nach dem Schlusspfiff ehrlich Auskunft darüber, dass ihm das Spiel mit dem runden Leder ein stetes Rätsel war. "Frag mich nicht! Ich habe keine Ahnung vom Fußball!" Christoph Biermann hat das große Talent, in seinen kleinen Geschichten das Kuriose und Komische aufzuspüren, etwa, wenn er ein Heimspiel des österreichischen Regionalligaclubs Wiener SC besucht, dort auf der tatsächlich so genannten Friedhofstribüne Platz nimmt und den galligen Schmähgesängen der spärlich vertretenen Fans lauscht. Dass er sich bisweilen in den Fakten irrt, sei ihm verziehen. Fußballfans wissen natürlich, dass es beim WM-Finale 1974 in München 1:0 (und nicht 1:1) für die Niederlande stand, als Hölzenbein den Elfmeter für die Deutschen herausholte, den Paul Breitner (und nicht Gerd Müller) verwandelte.
Erstklassige Unterhaltung trotz kleiner statistischer Fehler. Für Freunde und Kenner des Fußballspiels sehr zu empfehlen.Rezensent: Johann Ebend
Personen: Biermann, Christoph
Biermann, Christoph:
Wie ich einmal vergaß, Schalke zu hassen : Wahre Fußballgeschichten / Christoph Biermann. - 1. Aufl. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2007. - 222 S. ; 19 cm. - (KiWi ; 986)
ISBN 978-3-462-03792-0 kt. : EUR 7.95
Sport - Buch