Bayard, Pierre
Wie man über Orte spricht, an denen man nicht gewesen ist
Buch

Reisen in ferne Länder - tatsächlich oder fiktiv? Streifzug durch Literatur, Anthropologie und Psychoanalyse.


Rezension

Anhand bekannter Autoren (Marco Polo, Karl May, Margaret Mead u.a.) lässt uns Bayard aus dem Blickwinkel des Psychoanalytikers sehen, welche Orte wie beschrieben wurden und warum. Was ist Wahrheit in der Literatur verglichen mit der Wahrheit der Geographie, wann sind Ortsbeschreibungen real, wann fiktiv und wann sind sie primär Projektionen eines inneren Zustands des Erzählers? Bayard präsentiert in kurzweiligen Kapiteln unterhaltsame und lehrreiche Entdeckungen zum Thema, teils wissenschaftstheoretisch angereichert - nicht umsonst befindet sich ein Glossar am Ende des Buches. Das Ganze wird mit einem Augenzwinkern, aber auch mindestens mehreren Fünkchen Wahrheit angeboten, so dass der Leser wieder mal nicht anders kann als schmunzelnd sich in die Lektüre zu vertiefen (vgl. auch "Wie man über Bücher spricht,..", Kunstmann 2007. ISBN 978-3-88897-486-1).

Der intelligent geschriebene Band ist ansprechend aufgemacht, allerdings bedarf er der Vermittlung. Auch als Geschenk geeignet.

Rezensent: Bettina Wolf


Personen: Bayard, Pierre

Schlagwörter: Literatur Ortsbeschreibung

Bayard, Pierre:
Wie man über Orte spricht, an denen man nicht gewesen ist / Pierre Bayard. Dt. von Lis Künzli. - München : Antje Kunstmann, 2013. - 214 S. ; 20 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-88897-825-8 geb. : EUR 18.95

Zugangsnummer: 0003/1716
Spezialgebiete, Verschiedenes - Buch