Eine Urlaubsgeschichte über zwei unglückliche Kinder mit unterschiedlichen Sorgen, die sachte zueinanderfinden.
Rezension
Wieke ist nicht gerade begeistert, als sie mit der neuen Freundin ihres Vaters, deren kleiner Tochter Bille und Ken, einem Flüchtlingsjungen aus Nigeria, in den Italienurlaub muss. Schon die Hinfahrt ist turbulent: Bille muss sich übergeben und das Auto bleibt auf einer schmalen Bergstraße stecken. Zudem entpuppt sich das Ferienhaus als uralte Bruchbude. Wieke ist wütend. Aber auch Ken fühlt sich nicht wohl inmitten dieser Patchworkfamilie. Er vermisst seine Mutter und er leidet unter den Vorurteilen, denen er immer wieder ausgesetzt ist. Als auch Wieke ihn des Diebstahls verdächtigt, will Ken nur noch weg à Die Geschichte wird im Wechsel aus der Perspektive von Wieke und Ken erzählt. Dadurch kommen die ungleichen Sorgen der Kinder aber auch deren Sicht auf den jeweils anderen gut zum Tragen. Ob es die Trennung der Eltern, Eifersucht, traumatische Fluchterlebnisse, Alltagsrassismus oder Heimweh ist. Die Konfliktpalette ist groß. Dennoch gibt es immer wieder leichte, witzige Momente.
Eine vollgepackte Geschichte über Vorurteile und Missverständnisse, endend mit einer behutsamen Annäherung zweier verletzter Seelen. Sehr zu empfehlen ab 10 Jahren!Rezensent: Juliane Deinert
Personen: Koch, Karin
Koch, Karin:
Wieke & Ken / Karin Koch. - Wuppertal : Peter Hammer, 2021. - 130 S. ; 23 cm
ISBN 978-3-7795-0666-9 geb. : EUR 14.00
Erzählungen 9-12 Jahre - Signatur: Ju 2 Koc - Buch