Die moderne Version von Orwells berühmtem Roman plädiert für Toleranz.
Rezension
Der unter Pseudonym schreibende Autor, eine bekannte Persönlichkeit der deutschen Medienlandschaft, hat Orwells Fabel aktualisiert. Die von dem Schwein Agathe geleitete Farm nimmt eine Reihe verfolgter Tiere auf und versucht, sie zu integrieren. Dies nutzen ein Eber und eine Ziege, um gegen Agathe zu intrigieren. Sie fordern, dass nur die bisher auf der Farm lebenden Tiere sich dort aufhalten dürfen. Verschärft wird die Lage durch einige sexuell übergriffige geflüchtete Tiere. Schließlich kommt es zu einer offenen Auseinandersetzung zwischen Flüchtlingsfreunden und deren Gegnern, dessen Ausgang lange offen bleibt. Die Erzählung greift die Ereignisse ab 2015 in Deutschland auf und spitzt sie zu. Die Darstellung ist differenziert, wird doch auch auf die Ängste der Flüchtlingsgegner ausführlich eingegangen. Gerade dadurch überzeugt das Plädoyer für Toleranz und Hilfsbereitschaft, ohne blauäugig zu wirken. Die Schwarzweißzeichnungen lockern nicht nur auf, sondern tragen zum Reiz des Buches bei.
Als Diskussionsgrundlage für Gespräche unter Jugendlichen gut geeignet. Besonders empfohlen für Schulbüchereien.Rezensent: Peter Bräunlein
Personen: Simon, Guido
Simon, Guido:
Wir (alle) sind die Farm / Guido Simon. Ill. von Mikkel Sommer. - Berlin : Jacoby & Stuart, 2018. - 85 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-96428-003-9 geb. : EUR 14.00
Erzählungen ab 13 Jahre - Signatur: Ju 3 Sim - Buch