Breitenfellner, Kirstin
Wir Opfer Warum der Sündenbock unsere Kultur bestimmt
Buch

Weitgespannte, auch historisch orientierte kulturkritische Analyse.


Rezension

Die österreichische Journalistin beschäftigt sich mit der gesellschaftlichen Rolle von Opfern in Vergangenheit und Gegenwart, wobei ihr Schwerpunkt auf der aktuellen Situation liegt. Heute sehen sich ihrer Meinung nach viele Menschen ungerechtfertigt als Opfer, seien es Politiker, Prominente, Konsumenten oder Verbrecher, während vor dem 1. Weltkrieg eine pathologische Opferbereitschaft herrschte und junge Männer für ihr Vaterland in den Tod gehen wollten. Interessant ist auch die Wandlung des deutschen Strafrechts der letzten Jahrzehnte, wobei die Bewegung von den Tätern hin zum Schicksal der Opfer ging - mit positiven Effekten, aber auch neuen Problemen. Diese und andere Gedanken werden nicht mit einem Fachvokabular, sondern sprachlich verständlich formuliert. Doch das ändert nichts daran, dass der Text inhaltlich sehr anspruchsvoll ist und sich nur für einen begrenzten Leserkreis mit Interesse an kulturkritischen Analysen eignet.

Einsetzbar für Bibliotheken mit ausgebautem und gut benutztem sozialwissenschaftlichen Bestand.

Rezensent: Rolf Raschka


Personen: Breitenfellner, Kirstin

Schlagwörter: Gewalt Opfer Justiz

Breitenfellner, Kirstin:
Wir Opfer : Warum der Sündenbock unsere Kultur bestimmt / Kirstin Breitenfellner. - München : Diederichs, 2013. - 286 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-424-35085-2 kt. : EUR 16.99

Zugangsnummer: 0003/2569
Zeitkritik und Zukunftsfragen - Buch