Nicht alle können gleichermaßen wütend sein - "Wut und Böse" beleuchtet Facetten weiblicher Wut und deckt Vorurteile auf.
Rezension
Ciani-Sophia Hoeders feministisches Sachbuch ist eine "kleine Anleitung zum Wütendsein" und will weiblichen Mut legitimieren und zum Empfinden inspirieren. Ausgehend von grundlegenden Begriffsklärungen und Unterscheidungen setzt sich die Autorin mit der häufig negativ bewerteten Emotion auseinander. Sie zeigt auf, warum Wut besser ist als ihr Ruf. Der Fokus liegt dabei auf der schöpferischen Kraft, die Veränderungen voranbringen kann. Historische und aktuelle Beispiele sowie Studien und Zitate dienen der Illustration und führen dazu, dass sich vermutlich viele Frauen* in Beschreibungen wiedererkennen können. Besonders stark und zeitgemäß ist der konsequent intersektionale Ansatz, der Mehrfachdiskriminierungen sichtbar macht. Grundlegende Kenntnisse in feministischen Debatten könnten bei der Lektüre hilfreich sein: Durch ein Glossar und ein ausführliches Quellenverzeichnis wird das aktuelle Buch jedoch auch für Einsteiger*innen zu einer gewinnbringenden Lektüre.
Ein unterhaltsames Sachbuch - besonders geeignet für wütende Frauen und alle Leser*innen, die sich mit Feminismus und Antirassismus beschäftigen wollen.Rezensent: Sofie Fiebiger
Personen: Hoeder, Ciani-Sophia
Hoeder, Ciani-Sophia:
Wut und Böse / Ciani-Sophia Hoeder. - München : hanserblau, 2021. - 206 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-446-27115-9 geb. : EUR 18.00
Soziologie, soziale Fragen - Signatur: Sb Hoe - Buch