Mann, Erika
Zehn jagen Mr. X
Buch

Kinder aus NS-Gegner-Ländern leisten in USA Kriegshilfe und jagen Verräter.


Rezension

Im Exil schrieb Erika Mann 1938 über den NS-Einfluss auf deutsche Kinder ("Zehn Millionen Kinder"). Ein politischer Kinderroman mit der Botschaft, dass der Kampf gegen den Faschismus gewonnen werden müsse und der Krieg der Alliierten eine gerechte Sache sei, folgt 1942: "weiterkämpfen, bis der ganze Krieg gewonnen ist" heißt es am Ende. Die Helden sind Kinder, 8 bis 12, aus Russland, Japan, Frankreich, Norwegen, Holland und Deutschland im US-Exil, geflüchtet, verfolgt. Teils arbeiten die Eltern in der Kriegsflugzeugfabrik am Ort. So lebt der Nachwuchs in der "Neue Welt"-Schule als Gruppe mit Vernunft und Verantwortung - die "Vereinten Kinder", analog zu den gerade geplanten United Nations. Mit "Wir"-Gefühl leisten sie Kriegshilfe-Einsatz, sammeln Gummi, verkaufen Anleihen und jagen Saboteure. Parallelen zu heutiger Integration: Der erst angefeindete deutsche Junge kann sich beweisen, Papa-Ingenieur erhält neuen Job und die Familie Einbürgerung. Erklärendes Nachwort von Uwe Naumann sowie Glossar.

Gutes Buch mit Vermittlungsbedarf. Empfohlen, falls Ausgaben von 1990/2011 nicht schon vorhanden. Geeignet auch für Erwachsene und Oberstufenschüler*innen zum Geschichtsunterricht.

Rezensent: Delia Ehrenheim-Schmidt


Personen: Mann, Erika

Schlagwörter: Drittes Reich 2. Weltkrieg USA Exil

Mann, Erika:
Zehn jagen Mr. X / Erika Mann. Dt. von Elga Abramowitz. Mit einem Nachwort von Uwe Naumann. - Hamburg : Rowohlt Taschenbuch Verl., 2019. - 269 S. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-499-21851-4 geb. : EUR 18.00

Zugangsnummer: 2014/7528
Erzählungen ab 13 Jahre - Signatur: Ju 3 Man - Buch