Eine Geschichte über Menschen in der Nachkriegszeit, über ihre Schwächen und Hoffnungen, von Schuld und natürlich von Liebe.
Rezension
Ein britisches Militärcamp in Norddeutschland 1948. Im Lazarett lernt die junge deutsche Zivilangestellte Inga den verletzten englischen Offizier Alec kennen. Sie ist sofort von ihm fasziniert, und trotz seiner Unnahbarkeit verliebt sie sich in ihn. Dass er ein besessener Spieler ist, macht ihn erst richtig interessant für sie. Sie findet Gefallen am Spiel, will sich ins Herz von Alec spielen, ihm bei seinen Spielschulden helfen und hofft auf den großen Gewinn. Das nötige Spiel-Geld beschafft sie, indem sie skrupellos die Menschen bestiehlt, die ihr nahe stehen. Als sie sich auch an den Lohngeldern des Camps vergreift, wird sie gefasst. Jetzt erkennt Alec, was ihm Inga bedeutet. Er nimmt die Schuld auf sich und nutzt die Gelegenheit sein Leben zu ändern. Kein Happyend, eher ein Openend zum weiter Träumen. - Um diese Liebesgeschichte herum erzählt der Autor in seinem neuen Roman (Ev. B. 06/556) unaufdringlich, praktisch im Nebenbei, von den Schwierigkeiten in den Nachkriegsjahren, vom Glücklichsein mit dem Wenigen, was man besaß, vom Geschäfte machen und vom erneuten Verlust bei der Einführung der D-Mark und dem wieder erstarkenden Selbstwertgefühl.
Das Buch lebt von der Unvorhersehbarkeit des Geschehens, und es unterhält auch noch, wenn man es ein zweites Mal liest. Als Lesestoff für die betroffene Generation, aber auch für die "Nachgeborenen" sehr empfohlen.Rezensent: Klaus-Dieter Zähle
Personen: Wallner, Michael
Wallner, Michael:
Zwischen den Gezeiten : Roman / Michael Wallner. - 1. Aufl. - München : Luchterhand, 2007. - 253 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-630-87255-1 geb. : EUR 19.95
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