Mit zweiundzwanzig Jahren muss der Erzähler sein Leben neu beginnen. Im Sommer 1986, mit achtzehn Jahren, verliert er seinen älteren Bruder und seine Mutter bei einem Autounfall, verursacht durch seinen Vater. Der Erzähler überlebt, weil er den machohaften Fahrstil seines Vaters verweigert und stattdessen den Zug nimmt. Vier Jahre später stirbt sein Vater ebenfalls bei einem Autounfall. Eine fixe Idee entsteht im Kopf des Erzählers: er muss nach Morro Bay an der Pazifikküste, wie sie im Lied "Rich" von Lloyd Cole besungen wird. Mit seiner Ex-Freundin Laure und seinem besten Freund Samuel, die nun ein Paar sind, macht er einen Roadtrip durch Kalifornien, finanziert durch den Verkauf seines Elternhauses. Die Reise zum Meer führt über viele Umwege, Begegnungen, interessante Bekanntschaften und Erinnerungen an seine Kindheit zu einem Weg aus der dramatischen Lebenssituation des jungen Mannes. Der Autor Jean-Philippe hat in diesem Roman seine eigene Lebensgeschichte nach fündfundzwanzig Jahren aufgearbeitet. In einer nüchternen Sprache, aber durchaus mit Leichtigkeit, Humor und Poesie erzählt Blondel sein Schicksal, das er keiner seiner Romanfiguren zumuten würde, wie er selbst im Vorwort schreibt. Es geht um das gemeinsame Erleben von Verzweiflung, um das Gefühl, das Leben schon hinter sich zu haben, um das allmähliche Zurückfinden zum "Rester vivant", "am Leben bleiben", wie der Roman im Original heißt. Zweiundzwanzig ist der erste von Blondels Romanen, der ins Deutsche übersetzt wurde.
Personen: Blondel, Jean-Philippe Hungerhoff, Sophia
Standort: Elsbethen
Blondel, Jean-Philippe:
Zweiundzwanzig : Roman / Jean-Philippe Blondel. Aus dem Franz. von Sophia Hungerhoff. - Hamburg : mare, 2014. - 159 S. Et rester vivant
ISBN 978-3-86648-184-8 fest geb. : ca. € 18,50
Roman, Erzählung, Novelle - Signatur: DR BLON - Buch: Dichtung