Schweden, Anfang des 20. Jh. Hanna lebt mit ihren Geschwistern in Nordschweden. Als älteste muss sie selbst für sich sorgen. Sie zieht an die Küste, wird zunächst Dienstmagd und heuert dann auf einem Frachtschiff an, das nach Südafrika fährt. Unterwegs legen sie in einem Hafen der portugiesischen Kolonie Mozambique an. Einem Impuls folgend verlässt sie das Schiff und kann sich von ihrem Lohn sogar ein Hotel leisten. Doch das Haus entpuppt sich als Bordell, dessen merkwürdige Gepflogenheiten sowie Gewalt und bewusst in Kauf genommene Tode sie zum Widerstand bewegen. Sie wird zur Leiterin des Bordells und sucht einen Weg, die schwarzen Frauen zu stärken und zu schützen. Damit macht sie sich unbeliebt und angreifbar bei den Kolonialherren. - Ein typischer afrikanischer Mankell, der allein schon sprachlich die Leser in den Bann zieht, aber vor allem inhaltlich sozialpolitisch (ausgehend von wenigen vorhandenen Dokumenten) Stellung bezieht. Mankell gelingt es wieder einmal, auf dem beschriebenen Hintergrund Bilder von Menschen zu zeichnen, die so unglaublich lebendig sind, dass die Leser sie inmitten des Landes und seinen Bedingungen sehen können.
Personen: Mankell, Henning
Mankell, Henning:
Erinnerung an einen schmutzigen Engel : Roman / Henning Mankell. - Wien : Zsolnay, 2012. - 347 S. - Aus dem Schwed. übers.
ISBN 978-3-552-05579-7 fest geb.
Schöne Literatur - Signatur: Manke - Buch