Ott, Ursula
Das Haus meiner Eltern hat viele Räume vom Loslassen, Ausräumen und Bewahren
SS/Sachbuch


Rezension

Drei Generationen einer Familie treten mehr oder weniger freiwillig an, um das Haus der Großmutter zu räumen. Diese ist ein Kriegskind, die erzählende Tochter (Chefredakteurin von "chrismon", vgl. ID-A 45/14) gehört zu den "Baby-Boomern", die Enkel werden gerade flügge - eine gegenwärtig weit verbreitete Konstellation. Neben den konkreten Auflösungsarbeiten wird beim Abschied vom Elternhaus für jedes Familienmitglied vieles aus der verschütteten Familiengeschichte sichtbar, fragwürdige Überlieferungen machen nachdenklich (Verschweigen von familiären Details, Nazivergangenheit und Mädchenerziehung in der Nachkriegszeit, Nicht-Wegwerfen-Können). Bei der Rekonstruktion der eigenen Kindheit wird für Ott vor allem der nie erwähnte, doch zwingende Zusammenhang zwischen den Kriegsbiografien der Eltern und ihrer eigenen Erziehung deutlich. Die stumme Weitergabe von (Kriegs-)Traumata an Kinder und Enkel und ihre Folgen sind inzwischen Thema psychoanalytischer Fachliteratur. Ott bezieht sich darauf und bietet eine Auswahlliste: S. Bode (ID-A 11/15 u.a.); J. Süss (ID-G 31/17); I. Meyer-Legrand (ID-B 5/17) u.a. (2)


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Personen: Ott, Ursula

Standort: S

Schlagwörter: Journalistin Mutter Umzug Erinnerung Haushaltsauflösung

Ott, Ursula:
Das Haus meiner Eltern hat viele Räume : vom Loslassen, Ausräumen und Bewahren / Ursula Ott. - 2. Auflage, Originalausgabe. - München : btb, 2019. - 188 Seiten ; 21 cm
ISBN 978-3-442-75824-1 fest geb. : EUR 18.00

Zugangsnummer: 06119001631 - Barcode: 19001631
PSY 340,9 O - Signatur: PSY 340,9 O - SS/Sachbuch