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Rezension

Erneut greift Boyle Personen und Ereignisse der Zeitgeschichte auf und bereitet ihnen einen fiktiven Rahmen aus seiner gegenwärtigen Perspektive einer teils ironischen Distanz. Wiederkehrende Motive sind dabei die Hippie-Bewegung der 1960er-Jahre, das Leben in Kommunen oder die bewusstseinserweiternde Erfahrung von Drogen (vgl. z.B. die Neuübersetzung seines Debüts "Grün ist die Hoffnung", ID-A 15/16). Boyles neuester Streich mit psychedelischem Cover widmet sich der Figur des Timothy Leary (1920-1996) und der Droge LSD. Anfangs zu Forschungs- und medizinischen Zwecken eingesetzt - so zumindest der Glaube des fiktiven Doktoranden Fitz - wird LSD schnell zum Eintritt in ein Leben im Dauerrausch, zum Helfer auf der Suche nach der ultimativen, grenzensprengenden Erfahrung des "Lichts". Fitz und seine Frau Joanie schließen sich Learys Bewegung an, folgen ihm in seine Kommune und verlieren häppchenweise den Bezug zur Realität. Boyles Sicht auf die Ereignisse ist bei aller ironischen Distanz auch von Empathie für seine Figuren geprägt und wirft einen Blick auf die Doppelmoral der US-Gesellschaft. Für alle.

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Personen: Boyle, T. Coraghessan

Standort: SL

Schlagwörter: Experiment USA Zeitgeschichte Professor Psychologe Halluzinogen Belletristische Darstellung Geschichte 1960-

Interessenkreis: ZEITGESCHICHTE