Seethaler, Robert
Der letzte Satz Roman
SLSL/Belletristik


Rezension

Im Frühjahr 1911 tritt Gustav Mahler seine letzte Überseereise von New York zurück nach Europa an, bevor er im Mai in Wien stirbt. Was hat ihn so kurz vor seinem Tod, der ihm schon klar vor Augen stand, bewegt? Seethaler (vgl. ID-A 25/18) nähert sich in seinem neuen Roman dem Komponisten erzählend an und versucht sich an einer möglichen Lebensbilanz. Obwohl er sich eng an biografischen Daten Mahlers orientiert, von den Begegnungen mit Rodin, Freud und Gropius erzählt, entfaltet er doch mit leisen Tönen die mögliche Innenwelt des Komponisten. Seine Gefühle, seine innere Zerrissenheit, seine unerschütterliche Liebe zu Alma und ihren gemeinsamen Kindern stehen ihm am Lebensende klar vor Augen. Schmerz, Trauer und Versagen scheinen übermächtig, das kompositorische Werk dem Leben abgerungen. Seethalers Sprache ist voller symbolträchtiger Bilder, die auf Tod und Unsterblichkeit verweisen und manchmal zu sehr aufgetragen wirken. Der Mensch ist mehr als seine Erfolge und Leistungen: Dafür steht stimmig der Schiffsjunge, der ein wenig an Franz aus dem "Trafikanten" (ID-A 42/12) erinnert. Unbedingt empfohlen.


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Personen: Seethaler, Robert

Standort: SL

Schlagwörter: Biografie Komponist Musik Belletristische Darstellung Mahler, Gustav Dirigent

Interessenkreis: BIOGRAFIE

Seethaler, Robert:
Der letzte Satz : Roman / Robert Seethaler. - München : Hanser Berlin. - 125 Seiten ; 21 cm
ISBN 978-3-446-26788-6 fest geb. : EUR 19.00

Zugangsnummer: 06120002078 - Barcode: 20002078
SEET - Signatur: SEET - SLSL/Belletristik