Adler, Helena
Die Infantin trägt den Scheitel links Roman
SLSL/Belletristik


Rezension

Auf einem Bauernhof in den österreichischen Voralpen, der den Urgroßeltern gehört, leben vier Generationen unter einem Dach. Aus Sicht der jüngsten Tochter, die von ihren Zwillingsschwestern drangsaliert wird und die unter der Hartherzigkeit der Mutter und dem Alkoholismus des Vaters leidet, entsteht das Portrait einer bigotten, katholisch-esoterisch geprägten Welt. Das Kind flüchtet sich in eine märchenhafte Tierwelt und fackelt unverschuldet den Hof ab. Erstmals ist der Vater zufrieden mit der Tochter, hofft er doch auf die Zahlung der Versicherung. Bis zum Neubau dauert es vier Jahre, in denen man in einem Zimmer bei der Großmutter unterkommt. Dann stellt der Vater auf "Bio" um, was die reichen aber kranken Städter in die Einöde lockt. Eine schonungslose Abrechnung mit der eigenen Kindheit und Adoleszenz, die die Stipendiatin (unter Pseudonym) bildgewaltig und sprachlich virtuos umsetzt. Ein eindrucksvoller Heimatroman, nominiert auf der Longlist des Deutschen Buchpreises, der breit empfohlen wird.


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Personen: Adler, Helena

Standort: SL

Schlagwörter: Gewalt Österreich Landleben Bauernhof Generationskonflikt Belletristische Darstellung

Interessenkreis: FAMILIE

Adler, Helena:
Die Infantin trägt den Scheitel links : Roman / Helena Adler. - Salzburg : Jung und Jung, 2020. - 183 Seiten ; 19 cm
ISBN 978-3990272428 fest geb. : EUR 20.00

Zugangsnummer: 06120002531 - Barcode: 20002531
ADLE - Signatur: ADLE - SLSL/Belletristik