Mas, Victoria
Die Tanzenden Roman
SLSL/Belletristik


Rezension

In ihrem Debüt erzählt die junge französische Autorin eine Geschichte über Frauen, die für uns unfassbar erscheint und die doch noch gar nicht lange zurückliegt. Ende des 19. Jahrhunderts war es üblich, Frauen jeglicher Herkunft in die Salpêtrière abzuschieben, wenn ihr Verhalten in irgendeiner Weise dem Mann, Vater, Großvater, Onkel oder einem anderen männlichen Verwandten nicht gefiel. Sie seien melancholisch, hysterisch oder besessen, hieß es. So wurden die Frauen ungewollt zum Objekt der medizinischen Begierde. Eugénie wird von ihrem Vater eingewiesen, weil sie Tote sehen kann. Louise ist bereits in der Anstalt, weil sie sich der Vergewaltigung durch ihren Onkel entziehen wollte. Zumindest für Eugénie geht die Geschichte glimpflich aus, weil sie in einer der Aufseherinnen eine Stütze findet. Mas schreibt sanft und einfühlsam. Leider kommt das Ende sehr rasch und die Rezensentin hätte sich etwas mehr Erzählstoff, etwas mehr Tiefe und etwas mehr Fakten gewünscht. Dennoch ist der Roman allen Bibliotheken und insbesondere allen Leser*innen von L. Colombanis "Das Haus der Frauen" (ID-A 10/20) empfohlen.


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Personen: Mas, Victoria

Standort: SL

Schlagwörter: Paris Frauen Historisches Emanzipation Debüt Frauenbildung Geschichte 1885-1890

Interessenkreis: FRAUEN

Mas, Victoria:
Die Tanzenden : Roman / Victoria Mas ; aus dem Französischen von Julia Schoch. - München : Piper. - 234 Seiten ; 21 cm
Einheitssacht.: Le bal des folles
ISBN 978-3-492-07014-0 fest geb. : EUR 20.00

Zugangsnummer: 06120002140 - Barcode: 20002140
MAS 46/2 - Signatur: MAS - SLSL/Belletristik