Wolff, Iris
Die Unschärfe der Welt
SLSL/Belletristik


Rezension

In einem Interview im Januar dieses Jahres gab die 43-jährige preisgekrönte Autorin (zuletzt "So tun, als ob es regnet", ID-A 17/17) zu Protokoll, Realismus sei immer begrenzt, und dass sie in einem gewissen Widerstand gegen die Vernunft lebe. Passgenau zu diesem Statement setzt Wolff poetische Sprache und die Rebellion von Träumen ein, um die Grenzen von Ländern, die inneren Beschränkungen ihrer Protagonisten und in gewisser Weise auch den Rahmen der Zeitgeschichte durchlässiger zu machen. Das Unbeständige, nicht klar Umrissene und die Überschneidungen von Kulturen werden in Wolffs Werk oft zu Schlüsselmomenten von Verständnis und Versöhnlichkeit. In ihrem jüngsten Roman kommt diese Technik stärker zum Tragen als je zuvor. Mit gewohnter Erzählgewalt vier Generationen umfassend, legt die in Siebenbürgen geborene Autorin den Fokus auf eine schicksalsgebeutelte Familie aus dem Banat, der historischen Region verteilt auf Rumänien, Ungarn und Serbien. Sieben Lebenslinien nähern sich einander an, komplexe private Beziehungen überdauern alle politischen Umwälzungen. Wolffs bisher bestes Buch. Breit empfohlen.


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Personen: Wolff, Iris

Standort: SL

Schlagwörter: Alltag Familie Zeitgeschichte Belletristische Darstellung Rumänien Siebenbürgen

Interessenkreis: FAMILIE

Wolff, Iris:
Die Unschärfe der Welt / Iris Wolff. - Stuttgart : Klett-Cotta, 2020. - 213 Seiten ; 21 cm
ISBN 978-3-608-98326-5 fest geb. : EUR 20.00

Zugangsnummer: 06120002515 - Barcode: 20002515
WOLF - Signatur: WOLF - SLSL/Belletristik