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Rezension

Wie schon "Apollokalypse" (ID-A 39/16) steht auch Falkners Nachfolgeroman auf der Buchpreis-Shortlist. Ausgangspunkt des Romans um den Schriftsteller Kurt Prinzhorn ist der (von Falkner selbst erlebte) rätselhafte Einbruch in sein Hotelzimmer anlässlich eines Autorentreffens in Innsbruck, dessen Aufklärung in den beiden nachfolgenden Kapiteln "Moskau" und "Madrid" fiktiv weiter erzählt wird. Dabei beweist Falkner intime Vertrautheit mit Topographie und Atmosphäre dieser Orte wie auch mit Mentalität und Lebensgewohnheiten ihrer Bewohner, um im Madrid-Kapitel zu wahrer Meisterschaft in origineller Figurenzeichnung aufzulaufen. Am Ende steht als Motiv die Rache einer verschmähten Liebe. Falkners süffige Prosa lebt auch hier wieder von der souveränen Beherrschung seiner Mittel, einer überbordenden Fülle von Bezügen und Anspielungen, überraschenden Bildern und Vergleichen sowie von subtilem Sprachwitz, der auch mal kalauernd daherkommen darf ("Das Grab war wie vom Erdboden verschluckt"). Eine Stalkergeschichte mit gesellschaftssatirischen Zügen, die schon aufgrund ihrer Nominierung Interesse verdient.

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Personen: Falkner, Gerhard

Standort: SL

Schlagwörter: Schriftsteller Hotelzimmer Einbruch Belletristische Darstellung