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Rezension

Leser, die sich gerne an "Mein Herz so weiß" (BA 8/96) erinnern, werden mit dem neuen Roman des spanischen Autors auf eine harte Probe gestellt. Javier Marías, der auch als "Meister der gezielten Abschweifung und geschickt verschleierter Erzählabsicht" (FAZ) tituliert wurde, hat diese Kunst weiter verfeinert. Doch Gemach! Auch wenn sich die Geschichte eher weitschweifig entwickelt, erwarten den Leser doch Überraschungen, denn der Autor möchte seinen Schabernack treiben mit Lesern, die seine Romane vorzeitig abbrechen. Der junge Juan de Vere arbeitet als Sekretär in der Wohnung des berühmten Filmregisseurs Eduardo Muriel. Dort bekommt er hautnah mit, wie dessen Frau immer wieder nachts an der Schlafzimmertür ihres Mannes klopft, aber nur bösartige Kommentare zu hören bekommt. Neben diesem lang währenden Ehedrama, das noch durch eine Affäre Juans mit der älteren Frau eine besondere Nuance erfährt, bekommt Juan vom Regisseur den Auftrag, einen Arzt zu beschatten, dessen Missetaten in der Francozeit sich bis in die Gegenwart auswirken. Kurzum: ein literarisches Meisterwerk des spanischen Moralisten.

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Personen: Marias, Javier

Standort: SL

Schlagwörter: Erinnerung Spanien Ehepaar Dreierbeziehung Ehe/Beziehung Unglück Freund Belletristische Darstellung

Interessenkreis: LIEBE