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Rezension

Ed sitzt seit 10 Jahren in Texas in der Todeszelle ein. Leichtsinnig hat er als 18-Jähriger ein Geständnis unterschrieben, Rechtsbeistand fehlt wegen Geldmangel. Die Tage sind gezählt, aber sein 10 Jahre jüngerer Bruder Joe besucht ihn täglich. Gemeinsam blicken sie zurück auf ihre schief gelaufene Kindheit, die kaputte Mutter, die strenge Tante. Dann kommt die Stunde des Todes. Fast in Gedichtform, und doch im jugendlichen Sprachjargon (tolle Übersetzung!) breitet die Autorin Sarah Crossan (vgl. "Nicu & Jess", ID-A 13/18), mehrfach nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis, die Machtlosigkeit gegenüber den Unzulänglichkeiten des Lebens aus. Mit großem Einfühlungsvermögen nähert sie sich den beiden Brüdern, ihren Gefühlen angesichts der Situation. Sie macht aufmerksam auf die unhaltbaren Zustände der Todesstrafe und deren Rechtsform. Berührend skizziert sie Geschwisterliebe. Eine zarte Liebesgeschichte nimmt etwas von der latenten Trauer, der Unfassbarkeit des Geschehens. Sehr intensiv, empfohlen. Ab 14.

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Personen: Crossan, Sarah

Standort: SLJ

Schlagwörter: Jugendbuch Bruder Hinrichtung Justizirrtum