Lilli lässt es schneien
Heinz Janischs Texte sind Essenzen, die sich beim Öffnen, Betrachten und Lesen des Buches magisch entfalten. (ab 3) (JD) Lilli lässt es schneien und ihre Fantasie die Regie führen. Aus ihrem Kopf entspringt ein weißes Pferd und reitet in den Schneehimmel hinaus. Einem Drachen mit einem langen Schal folgt ein riesiger Eisbär, der ein Auge auf ein blauhaariges Schneemädchen geworfen hat. Lilli bekommt Besuch von einem Schneevogel und einem Luftgeist. Lilli ist glücklich. Sie ist glücklich, weil es schneit, weil der Schnee die Stadt leise und hell macht, weil die Schneeflocken ihr so viele neue Freunde bringen. Am Ende genießt sie den Schnee draußen mit ihrem Vater. Der sieht überhaupt nicht so aus wie vermutet, als seine Stimme nur aus dem Off vernommen werden konnte. Heinz Janisch, der Meister der knappen Sätze und Geschichten, lässt aus wenig ein ganzes Universum entstehen. Bei einer Lesung erzählte er, dass er ein ganzes Notizbuch vollschreibt und den Text so lange kürzt, bis nur noch ein paar Sätze übrig bleiben. Diese Essenz enthält die weggestrichenen Gedanken, Beobachtungen und Notizen und entfaltet sich beim Lesen des Textes und beim Betrachten der Bilder wieder auf sehr atmosphärische, eindringliche, magische Art und Weise. Wie ein Parfümkonzentrat, das beim Öffnen einer Flasche entströmt und den Raum erfüllt. Die Illustrationen von Søren Jessen unterstreichen das Traumhafte, die Stille und Weite des empfehlenswerten Buches.
Personen: Janisch, Heinz Jessen, Søren
Lilli lässt es schneien / Heinz Janisch. Søren Jessen. - Weinheim : Beltz und Gelberg, 2012. - [13] Bl. : überw. Ill. (farb.) ; 28 cm
ISBN 978-3-407-79494-9 fest geb. : ca. € 13,40
Bilderbücher - Bilderbuch