Wer zu den Paulis gehören möchte, muss ein bisschen verrückt sein... (ab 9) (JE) Die Paulis sind eine Wucht. Wo immer sie hinkommen, kippen die Menschen regelrecht aus den Latschen. Die Paulis, das sind: Mama Iris, die gutgelaunte Forscherin, Dennis, der Computerfreak, Lea, die Künstlerin, und Flummi, die Zirkusartistin. Und dann kommt plötzlich Arne, Mamas neuer Freund, ins Spiel. Das bedeutet Ärger, denn die Kinder wollen auf keinen Fall einen Papa-Ersatz. Und sie lassen sich einiges einfallen, um das zu verdeutlichen. Doch dann tauchen auch noch die schrägen Kimono-Drillzwillinge auf und schenken der Familie einen Urlaub in Spanien. Was soll man da tun? Angst haben, dass wieder etwas schiefgeht wie damals bei Tante Heidrun, die glaubte, Pippi Langstrumpf zu sein (in "Die Paulis außer Rand & Band"), oder sich freuen? Mama besteht darauf, den doofen Arne mitzunehmen. Kaum am Flughafen angelangt, gehen die Probleme los. Wo immer die Kimono-Frauen auftauchen, herrscht Chaos. Das führt so weit, dass die Pauli-Kinder auf einer einsamen Insel stranden - ausgerechnet mit Arne als einzigem Erwachsenen. Dem nicht genug, bekommt Arne mit dem Ruder eins auf die Rübe und glaubt ab da, Pippis Vater Effraim Langstrumpf, König von Tatukaland, zu sein. Wenn das mal kein richtiges Abenteuer im Stile der Kimono-Zwilldrillinge ist... Die Kinder wissen bald nicht mehr, ob sie lachen oder Angst haben sollen. Aber sie wären nicht die Paulis, würden sie nicht einen Ausweg aus dem Schlamassel finden und sei es in einem Heißluftballon mitten durch einen Sturm. Arne kann sich zwar nicht recht erklären, warum er im Baströckchen in einem Ballon sitzt, aber auch dafür haben die Kinder eine Lösung. Sie erfinden eine tolle Geschichte, denn die Wahrheit würden die Erwachsenen ohnehin nicht verkraften. Ende gut, alles gut. Denn kann man jemandem noch länger böse sein, mit dem man so ein irres Abenteuer erlebt hat und der so herrlich Pizza backen kann wie Arne?! Der Autor hat es abermals geschafft, die Paulis in eine fantasiereiche und absolut unvorhersehbare Geschichte zu katapultieren. Sowohl der erfrischende Erzählstil als auch die spannende Handlung nehmen die jungen LeserInnen gefangen. Die Themen Patchwork-Familie, soziale Probleme und Ausgrenzung werden kindgerecht verpackt, Dinge, die so manches Kind hautnah erlebt, können mit Hilfe der Geschichte vielleicht besser verstanden und akzeptiert werden. Dieses Buch ist ein schöner und aufregender Weg, Kindern weniger schöne Dinge begreifbarer zu machen. Sehr empfehlenswert für Kinder ab 9 Jahren.

---

Personen: Gricksch, Gernot