Ein fünf Jahrzehnte umfassender Generationenroman über Aberglauben, Resignation, Verschweigen und den Versuch, das Glück festzuhalten. (DR) Ende des Zweiten Weltkriegs verlässt der Ortsgruppenführer und Witwer Ferdinand Goldberger nicht ganz freiwillig seine Heimat, das Innviertel, und zieht gemeinsam mit seiner Tochter Martha auf einen verlassenen Bauernhof im Rosental. Doch richtig glücklich wird er mit dem Hof nicht und für die Dorfbewohner bleibt er der Zugereiste und Außenseiter. Erst mit der Heimkehr seines Sohnes nach Kriegsende scheint sich das Blatt zu wenden, der Hof blüht auf und einen kurzen Moment kehrt das Glück zurück. Doch der alte Goldberger glaubt, aufgrund der schrecklichen Taten, die er während des Krieges begangen hat, einen Fluch auf sich und seine Familie geladen zu haben. Dieser Glaube belastet ihn sein Leben lang und beeinflusst und irritiert auch das Leben seiner Kinder und Kindeskinder. Der junge österreichische Autor, der für seine Vorgängerromane bereits namhafte Preise und Auszeichnungen erhalten hat, beeindruckt mit einem opulenten Generationenroman, der geprägt ist von bäuerlichen Traditionen und dem Glauben an die unverrückbare göttliche Abfolge von Schuld und Sühne. Äußerlich scheint nach dem Kriegsende für die Familie Goldberger alles bergauf zu gehen. Anhand vieler kleiner Szenen und Einblicke in das Innere der einzelnen Protagonisten wird den LeserInnen jedoch deutlich, dass bei allen Generationen die Last der Vergangenheit, wenn auch oft im Hintergrund, allgegenwärtig ist und ein glückliches, freies Leben nicht zulässt. Mit einer klaren und nüchternen Sprache, die ohne große Ausschmückungen und Beiwerk auskommt, skizziert der Autor teils auf bedrückende Weise die vergeblichen Neuanfänge von vier Generationen, die durch Verschweigen, Resignation und das Festhalten an der Vergangenheit zum Scheitern verurteilt sind.

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Personen: Kaiser-Mühlecker, Reinhard