Als Schwarzer durch Berlin hetzen, auf der Flucht vor dem Sicherheitsdienst, der Polizei und einem Mörder. (DR) Berlin, Stadtteil Moabit. Kodjo war mit Sandra verheiratet, arbeitete bei einer NGO und an der Uni als Historiker, doch seit der Scheidung ist er illegal in Deutschland. Moabit hat über 44 % Ausländeranteil, doch Kodjo kommt aus Ghana, ist schwarz, deshalb ist es viel schwerer, nicht aufzufallen. Als Küchenhilfe und als "Freund" einer älteren Frau organisiert er sein Leben, doch er muss ständig wachsam sein, um nicht in eine Polizeikontrolle zu geraten. Da wird er zufällig Zeuge eines Mordes und ist augenblicklich Verfolger und Verfolgter in einer Person. Annas dürfte die Aufmerksamkeit, die ihm der Deutsche Krimipreis beschert hat, rasch ausnützen wollen. Der neue Roman wirkt gegenüber den beiden Vorgängern einerseits ähnlich geschneidert - wenig Zeit vergeht, es gibt Gewalt, Vorurteile und viel Stress. Aber das Laufen durch die Großstadt Berlin bleibt wenig anschaulich, wenn man dort nicht wohnt. Die Charaktere sind weniger sympathisch, man fiebert weniger mit und trotz des ständigen Herumgerennes kommt ein wenig Langeweile auf. "Wer von den Deutschen war auf die blöde Idee gekommen, Fahren ohne Ticket Schwarzfahren zu nennen?" ist einer der Sätze, die das Buch nicht zum reinen Trash verkommen lassen, aber die "Bullen" und die Security-Leute sind stereotyp dumm und brutal. Beim nächsten Mal sollten sowohl der Autor als auch das Lektorat ein wenig mehr Sorgfalt aufwenden. *bn* Michael Wildauer

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Personen: Annas, Max