Die 1954 in Shanghai geborene Ji-li ist mit 12 Jahren eine eifrige Schülerin und kindlich begeisterte Anhängerin des Vorsitzenden Mao, als in Shanghai die chinesische "Kulturrevolution" ausbricht. Über Nacht beginnen die von oben befohlenen Proteste gegen Lehrer und Professoren, werden Intellektuelle und Abkömmlinge der ehemaligen Bourgeoisie diffamiert und öffentlich gedemütigt, Schüler und Studenten der Roten Garden verbreiten mit Straßenterror, Hausdurchsuchungen und Verschleppung in "Umerziehungslager" Angst und Schrecken. Als Ji-lis Vater verhaftet wird, denkt die Familie an Selbstmord. (Erleichtert liest man im Epilog, dass alle am Leben geblieben und USA-Bürger geworden sind.) Der bedrückende, in der Ausweglosigkeit äußerst beklemmende, durch seine Direktheit und Schlichtheit überzeugende autobiografische Bericht gehört wie L. Wangs "Seerosenspiel" zur chinesischen "Narbenliteratur". Für zeitgeschichtlich interessierte Jugendliche und Erwachsene.

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Personen: Jiang, Ji-Li