Was T. Fretheim mit "Tanz in die Hölle" (BA 11/92) für Jugendliche und Erwachsene anspruchsvoll literarisch verarbeitet, versucht J. Banscherus in einer klaren, linearen, personalen Erzählkonstruktion zu beschreiben: die Leiden eines seit mehreren Jahren vom Vater geschlagenen und misshandelten 12jährigen Jungen. Neben den körperlichen und seelischen Verletzungen, den belastenden sozialen Folgen (Verschweigen, Lügen in der Schule, Einsamkeit) wird auch auf die unbewussten psychischen Prozesse der Weitergabe von erlittener Gewalt aufmerksam gemacht. Öffnung gegenüber einem anderen (erwachsenen) Menschen ist die einzige Chance. Den vorsichtigen Nachfragen eines Lehrers schafft David noch, sich zu entziehen, den hartnäckigen eines Arztes im Krankenhaus nicht mehr. Auch wenn die Geschichte ein wenig lehrstückhaft angelegt ist, neben o.g. Titel und älteren Titeln für jüngere LeserInnen (11/12jährige) zum Thema (z.B. V. W. Degener: "Geht's uns was an?", BA 4/81, 405) sollte sie in allen (Schul-)Bibliotheken zu finden sein.
Personen: Banscherus, Jürgen
5.2 BAN
Banscherus, Jürgen:
Davids Versprechen / Jürgen Banscherus. - 1. Aufl. - Würzburg : Arena, 1993. - 130 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-401-04464-4 fest geb. : 19,80
5.2 - Kinder-/Jugendlit.