Die Brücke in Wischegrad über die grünen Fluten der Drina verbindet nicht nur das West- mit dem Ostufer an der Grenze zwichen Bosnien und Serbien, sondern genau genommen sogar Orient und Okzident. Auf ihr und um sie herum lagern sich Geschichten und Legenden, Schicksale und Lebensentwürfe an. Es beginnt mit jenem Plan Mehmet Pascha Sokolis, Großwesir des Osmanischen Reiches, eine Brücke zwischen dem Abendland und dem Orient, zwischen Christen und Muslimen zu schlagen über die Drina, dort, wo er einst geboren wurde, bevor er seine schwindelerregende Karriere am Hofe des Sultans machte. Kinder angeln und spielen an der Brücke, Bettler und Arme sind dort, die jungen Leute haben hier ihre ersten Rendezvous, Händler überqueren sie und verkaufen ihre Waren. Man veraredet sich bei ihr und trifft sich auf ihr durch die Jahrhunderte hindurch: "Unzählige von uns haben dort gesessen, den Kopf in die Hände gestützt, angelehnt an den behauenen glatten Stein und unter dem ewigen Spiel des Lichtes auf den Bergen und den Wolken am Himmel die gleichen, aber immer neu verwickelten Fäden unserer Wischegrader Geschiche entwirrt....."
Personen: Andric, Ivo
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Andric, Ivo:
¬Die¬ Brücke über Drina / Ivo Andric. - 1. - München : Süddeutsche Zeitung, 2007. - S. 422. - (Süddeutsche Zeitung: Bibliothek; 69)
Einheitssacht.: Na Drini Cuprija. - aus dem Serbokratischen
ISBN 978-3-86615-519-0 fest geb.
SL - Schöne Literatur