Tim(othy) Gunthrope, 12jährer braver Sohn linksbürgerlicher Eltern, leidend unter den Repressalien seiner MitschülerInnen, darf keine Comics lesen. Also zeichnet er sich seine Heldengeschichten heimlich selbst, lebt so intensiv in ihnen, dass sie eines Tages lebendig werden und dem Anti-Helden außergewöhnliche Kräfte und Fähigkeiten verleihen, bis der Superheld die Nachteile einer solchen Rolle deutlich erfahren hat. Der Roman setzt auf die Comic-Assoziationen, doch die Erzählstil-Mischung ist nicht ohne Anspruch: leicht distanziert-ironisch, innere Monologe in gepflegter Ausdrucksweise, aber auch witzig-flotte Dialoge und immer mal wieder Abschnitte in so einer Art Comic-Prosa. Gestellt werden die grundsätzlichen (alten) Fragen nach dem Zusammenspiel zwischen Gewalt, Stärke und Schwäche, verpackt in einem neuen literarischen Muster, das auf alte, bekannte zurückgreift. Nicht gerade für hartgesottene Comic-Leser, aber ausprobierenswert für "Misch-Leser" (ab 11 Jahren).

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Personen: Robshaw, Brandon