Die Russen und wir Von der Zarenzeit bis heute: Was uns trennt, was uns verbindet
Zeitschrift

Deutsche und Russen: Seit Jahrhunderten bewundern und befehden sie einander. Schon im Mittelalter trieben sie Handel, immer wieder bekriegten sie sich, und doch können sie nicht ohneeinander. Bis heute sind Russland und Deutschland aufs Innigste verbunden - in Freundschaft und Feindschaft. Ein ZEIT GESCHICHTE-Heft über eine ganz besondere Beziehung.
»Putin, hilf!«, rufen die einen, »Hilfe, Putin!«, die anderen. Russland als Rettung - Russland als Gefahr: Zwischen diesen Polen bewegt sich der westliche Blick auf das »Riesenreich im Osten« seit mindestens 300 Jahren. Schon für die Aufklärer war Russland Partner und Widerpart zugleich. Im 19. Jahrhundert erblickten Europas Konservative im Zarenreich eine Festung der alten Ordnung; nach dem Ersten Weltkrieg feierte die Linke Lenin und andere Revolutionäre als Vorkämpfer einer neuen Welt. Stets erschien das Russenreich als das »Andere« Europas - im Guten wie im Schlechten: »seelentief« die Kunst und die Literatur, barbarisch das Volk. Bewunderung und Verachtung lagen nah beieinander, und nicht selten diente »der Osten« zur Projektion der eigenen Sehnsüchte. Das Bild, das Russland sich vom Westen machte, war ebenso ambivalent. Vom aufgeklärten Absolutismus Katharinas der Großen bis zum neoabsolutistischen Antiaufklärertum Wladimir Putins blieb Westeuropa Richtschnur - mal als Vorbild, mal als Feindbild. Nur ohneeinander ging es nie, spätestens seit Russland und Preußen im 18. Jahrhundert fast zeitgleich Großmachtstatus erlangten. Gegeneinander freilich ging es allzu oft. Polnische Truppen im Kreml, die schwedische Invasion, das brennende Moskau nach Napoleons Einmarsch und der Vernichtungskrieg der Wehrmacht, sind Urmomente des russischen Traumas, sich Angriffen von außen erwehren zu müssen. Opfer imperialer Gelüste, deutscher wie russischer und sowjetischer, wurden unterdessen nicht zuletzt die »kleinen« Staaten dazwischen: Polen, dreimal, nein, viermal geteilt, die Ukraine, zwischen Ost und West zerrissen, das Baltikum, doppelt besetzt, wie so viele Regionen Osteuropas.
Enthält u.a. die Artikel:
"In Hassliebe vereint":
Russland und der Westen: Seit Jahrhunderten bekriegen und verachten, bewundern und bereichern sie einander. Doch so wechselvoll ihre Geschichte auch verlief: Russland gehört zu Europa - und Europa zu Russland. Von Andreas Kappeler.

"Was gilt ein Vertrag mit Preußen?":
Im 18. Jahrhundert entstehen zwei neue Großmächte: Preußen und Russland. Sie bekriegen sich erst und festigen ihre Machtstellung dann gemeinsam - auf Kosten Polens. Von Tillmann Bendikowski.

"Waffenbrüder":
Um die Bestimmungen des Versailler Vertrages zu umgehen, kooperierte die Reichswehr nach 1919 heimlich mit der Sowjetarmee - unter anderem bei der Entwicklung von Panzern. Von Henning Sietz.

"Rücksichtslos gegen den "Todfeind"":
Im Juli 1941 fielen Wehrmacht und SS in die Sowjetunion ein,? 27 Millionen Menschen kostete der Vernichtungskrieg dort das Leben. Ressentiments gegen Deutsche hegen dennoch die wenigsten Russen. Von Wolfram Wette.

"Einst hieß ich Waleri":
Ostdeutsche Erinnerungen an eine große Völkerfreundschaft. Von Christoph Dieckmann.


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Serie / Reihe: ZEITGeschichte

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¬Die¬ Russen und wir : Von der Zarenzeit bis heute: Was uns trennt, was uns verbindet / Die Zeit. - Hamburg : Zeit, 2015. - S. 115. - (ZEITGeschichte; 03/15)
EUR 5,90

Zugangsnummer: 0011673001 - Barcode: 01110906
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