Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/) Autor: Christina Ulm; Für ihren ersten Roman hat sich Alice Oseman intensiv mit dem Leben chronisch pessimistischer Teenager, die die ganze Zeit im Internet surfen, beschäftigt, indem sie selbst ein chronisch pessimistischer Teenager war, der die ganze Zeit im Internet surfte. So die Autorinnenbiografie, die Authentizität verspricht und tatsächlich ist diese das kleinste Problem des Jugendromans. Die 16-jährige Tori erzählt in erster Linie von sich selbst und ihrem (Schul-) Alltag und denkt in anmaßenden Kategorien, die sie auf popkulturelle Referenzen stützt (Jemand kennt Lewis Carroll nicht? Amokphantasien. Morrissey spielt auf? Ekstase.) Als der Geheimclub Solitaire Toris Schule durcheinanderbringt, wird ihr schnell klar, dass die immer fragwürdigeren Streiche auf ihre Biografie anspielen. Dass ein Mensch aus ihrem unmittelbaren Umfeld dahintersteckt, allerdings lange nur den Lesenden Michael Holden etwa, das originelle und witzige Gegengewicht zur bitteren Tori? Dieser äußere Handlungsrahmen stützt die wiedergegebenen Gedankengänge Toris: Die Bedeutung ihres Blogs (Mein Laptop ist mein Seelenverwandter) wird dabei immer wieder artikuliert, aber nicht wirklich nachvollziehbar. Ebenso ihre angedeutete psychische Krankheit. Das Aussparen einer konkreten Diagnose kann in manch anderem Text durchaus literarisches Kalkül sein. Hier bleibt die Figur allerdings beliebig und das Reflexionsniveau arm. Der Fänger im Roggen für das digitale Zeitalter, schreibt The Times. Naja. Um es in den Worten von Toris Freundin zu sagen: Großer Gott. Muss man als Jugendlicher immer gleich mit diesem Buch verglichen werden, nur weil man mal traurig ist? So oft man sich im Roman vielleicht auch wiedererkennen mag: Zur Lektüre ist so viel Zynismus und Misanthropie ziemlich ermüdend. ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Caroline Bauer, 17 Jahre; Die pessimistische Tori lernt dank ihrer Freunde, das Leben besser zu verstehen. (ab 14) (JE) Die Protagonistin Tori ist sehr introvertiert und nachdenklich. Außerdem kümmert es sie nicht wirklich, ob sie Freunde hat, und ihr Leben ist ihr egal. Eines Tages lernt sie Michael kennen, der mit seiner aufgeweckten Art ihr Leben auf den Kopf stellt. Plötzlich hinterfragt sie alles immer mehr. Jeden Tag überrascht Michael sie neu. Dann ist da auch noch eine Schülergruppe namens "Solitaire", die mit verrückten Aktionen in der Schule auffällt. Keiner stellt die Aktionen in Frage, doch Tori will alle Hintergründe und den Sinn dahinter finden. Die Autorin hat dieses Buch geschrieben, als sie 17 Jahre alt war und die Protagonistin ist ihr wohl sehr ähnlich. Es ist beeindruckend, in so jungen Jahren schon einen Roman zu verfassen. Trotz ihrer negativen Einstellung ist die Protagonistin mehr als sympathisch. Auch wenn Tori vieles egal ist, liegt sie einigen Menschen am Herzen. Besonders am Ende wird gezeigt, wie wichtig Freunde sind. Im Buch gibt es viele Verweise auf Bücher und Filme, sodass man sich noch besser in die Geschichte einfühlen kann. Ein sehr gelungener Jugendroman, der für LeserInnen ab 14 geeignet ist.
Personen: Galic, Anja Oseman, Alice
JE Ose
Oseman, Alice:
Solitaire : Roman / Alice Oseman. Aus dem Engl. von Anja Galic. - München : dtv, 2015. - 365 S.
ISBN 978-3-423-76119-2
Erzählungen von 10 bis 13 Jahre - Buch