Ein Roman, der Jugendliche und Erwachsene auf berührende Weise hineinführt in die Gedanken- und Lebenswelt eines starken jungen Mädchens während des Zweiten Weltkrieges. Die Schilderungen rund um den Warschauer Ghetto-Alltag der jungen Mira ziehen die Lesenden in den Bann, der Sog hinein in die dramatischen Umstände des Lebens, des Überlebens lässt niemanden unberührt. Gewalt, Hunger, Ohnmacht auf der einen Seite, Solidarität, Hilfsbereitschaft und Mut auf der anderen Seite werden so beschrieben, dass es einem unter die Haut geht, dass Betroffenheit spürbar wird. Und immer wieder stellt man sich beim Lesen solche Fragen: Wie konnte man das aushalten? Wie würde ich handeln? Wozu sind wir Menschen fähig? Fragen, die beunruhigen und nachdenklich machen. Diese persönliche Konfrontation mit den Grausamkeiten des Krieges wird begleitet von der Geschichte des erwachenden Liebeslebens von Mira, die hin- und hergerissen ist zwischen den beiden sehr unterschiedlichen jungen Männern Daniel und Amos, und von den Abenteuererzählungen über 777 Inseln von Miras Schwester Hannah. Mit Ben Rothaar und Kapitän Karotte gelingt es den verfolgten Schwestern, zumindest in ihren Gedanken und Träumen aus der realen Welt zu fliehen und sich in einem anderem Leben mit der Weite des Meeres, der Ewigkeit von Sonnenuntergängen und der Farbenpracht der Blumen auf die Jagd nach den drei magischen Spiegeln, mit denen man den bösen Spiegelmeister besiegen kann, zu begeben. Zu lernen gibt es viel in diesem Buch, von Widerstand und Zivilcourage, von Fürsorge und Mitleid, vom Wahnsinn der Ausgrenzung und von Vorurteilen, aber auch vom berühmten Pädagogen Janusz Korczak, in dessen Gefolge Daniel groß wird. Ein meisterhaftes und herausforderndes Lehrbuch, das auch für jüngere Jugendliche ab 10 Jahren zum miteinander Lesen und Reden mit den Älteren und Erwachsenen empfehlenswert ist.

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Personen: Safier, David

Schlagwörter: Nationalsozialismus