Wild, Emiel de
Brudergeheimnis
Kinder- und Jugendbelletristik

Juris Bruder verschwindet von einem Tag auf den anderen. Niemand erklärt, was geschehen ist. Juri versucht, die Leere mit Briefen zu füllen. Juri und Stefan sind Brüder. Eines Tages ist Stefan weg. Nicht nur physisch, er ist auch aus den Gesprächen verschwunden. "Ich habe nur einen Sohn", stellt Juris Mutter klar. Doch der Elfjährige will sich seinen Bruder nicht aus dem Leben radieren lassen. Er schreibt ihm Briefe, sucht nach seinen Sachen, stellt Fragen. Endlich platzt es aus der Mutter heraus: Stefan hat einen Gullideckel von einer Brücke geworfen und dadurch ein Kind getötet. Er sitzt im Gefängnis. Durch die Briefform erfahren die LeserInnen viel über das Verhältnis der Brüder. Abwechselnd werden zwischen und in den Zeilen Juris Wut, Trauer und Verzweiflung deutlich. Gleichzeitig ermöglicht die Form eine Distanz zum Erlebten, da alles immer bereits für den Bruder zusammengefasst und reflektiert ist. Unglaubwürdig wird die Briefform, als nur noch die Anredeform daran erinnert, dass es keine klassische Ich-Erzählung ist. Die letzten Briefe schreibt Juri ein Jahr, nachdem er die Wahrheit erfahren hat. Die Auseinandersetzung mit Tat und Täter, die so lange gefehlt hat, ist deutlich herauszulesen. Juris Fazit: Sein Bruder ist alles - auch der Junge, der das Kind getötet hat. Empfehlenswerter Briefroman, besonders für Schulbibliotheken.


Dieses Medium ist verfügbar. Es kann vorgemerkt oder direkt vor Ort ausgeliehen werden.

Personen: Erdorf, Rolf Wild, Emiel de

Interessenkreis: 12-14 Jahre

Wild, Emiel de:
Brudergeheimnis / Emiel de Wild. Aus dem Niederländ. von Rolf Erdorf. - Stuttgart : Freies Geistesleben, 2016. - 202 S. Broergeheim
ISBN 978-3-7725-2781-4 fest geb. : ca. € 18,40

Zugangsnummer: 0008394001 - Barcode: 2000084486
Erzählungen und Romane - Signatur: JE Wild - Kinder- und Jugendbelletristik