"Ein Leben mehr" von Jocelyne Saucier führt uns in die Wälder Kanadas, wo drei alte Männer ihren Traum von einem Leben in Freiheit verwirklichen wollen. Charlie, Tom und Ted leben ein freies, selbstbestimmtes Leben. Besonders wichtig ist für sie auch ein selbstbestimmter Tod. Daher hat jeder in seinem Schrank ein Fläschchen mit Gift. Jeder hat seine eigene Hütte. Sie finanzieren ihr Leben mit dem Anbau von Marihuanapflanzen, der Eigenbedarf ist ziemlich hoch. Eigentlich sind sie nur mehr zu zweit, denn Ted ist vor einer Woche gestorben. Jeder hatte ein früheres Leben. Sie haben es hinter sich gelassen. Charlie war Briefträger. Als sein Arzt ihm mitteilt, es habe ein Nierenleiden, zieht er sich in den Wald zurück, um zu sterben, aber der Tod kommt nicht. Die Ruhe wird gestört, als eine Fotografin zu Besuch kommt. Sie ist auf der Suche nach einem der letzten Überlebenden der großen Brände, sie sucht Ted, der gestorben ist. Ted hat das Trauma in großformatigen Bildern verarbeitet. Dann gibt es noch Bruno, er versorgt die Alten mit Lebensmitteln und dem Nötigsten. Eines Tages bringt Bruno seine alte Tante mit, die sechzig Jahre lang in einer Irrenanstalt war. Die Männer nehmen die alte zerbrechliche Dame auf, bauen für sie ein kleines Häuschen. Charlie verliebt sich in sie. Die Welt der Männer gerät durcheinander. Ein wunderbares Buch über Menschlichkeit, Natur und Freiheit. Zitat "Man ist frei, wenn man sich aussuchen kann, wie man lebt". Und wie man stirbt."

---

Personen: Saucier, Jocelyne Finck, Sonja