„I went out to the hazel wood, because a fire was in my head […]“. „The Song Of Wandering Aengus“ von William Butler Yeats inspirierte Melissa Albert zum Titel ihres dunklen Märchenthrillers. Wie im Gedicht hat auch Alice, die jugendliche Hauptfigur, Feuer im Kopf: hitzig, aufbrausend kann sie sein, wütend ist sie meistens und manchmal sogar gewalttätig. Andererseits aber auch schon sehr erwachsen und bodenständig. Verdenken kann man ihr ihre abgeklärte Art nicht, führt sie doch, seit sie sich erinnern kann, zusammen mit ihrer Mutter Ella das Leben von Vagabunden: ständig auf der Flucht vor dem nächsten Unglück. Das weit entfernte Hazel Wood-Anwesen ihrer berühmten Großmutter Althea Proserpine, die für ihre „Märchen aus dem Hinterland“ Kultstatus unter ihren Fans genießt, ist absolut tabu. Ella verweigert jeden Kontakt, will nichts mit diesem Teil ihrer Vergangenheit zu tun haben. Doch dann stirbt Althea und Ella wird entführt. Nun muss Alice, zusammen mit Finch, ihrem Kurzzeit-Schulfreund, die Reise nach Hazel Wood antreten, sich selbst den mysteriösen „Hinterländern“ ausliefern. Melissa Albert treibt Alice in den Haselwald und damit in das gefährlich, chaotisch anmutende Hinterland, das jedoch – wie das auch im Märchen gilt – trotz aller undurchschaubar erscheinenden Vorgänge gewissen Regeln unterworfen ist. Je tiefer man in diesen schrecklichen Märchenwald, der eher einem Horrortraum als einem verwunschenen Paradies ähnelt, dringt, desto schriller und furchterregender erscheinen seine BewohnerInnen. Letztendlich wird aus dieser Mischung aus Roadmovie, Horrorthriller und dunklem Märchen eine Geschichte über das Geschichten Erzählen selbst und zeigt, welche Macht Worte haben können. Jugendliche, die eine rasant-phantastische Geschichte mit nicht zu vernachlässigendem Gänsehautfaktor suchen, werden diesen Roman verschlingen.

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Personen: Albert, Melissa Pfeiffer, Fabienne