Bilderbuch für Olympiadefans, die sich vorstellen können, dass an den Wettkämpfen auch Tiere teilnehmen. Bücher wie "Gold für den Pinguin", die sich am aktuellen Zeitgeschehen an der Olympiade 2004 orientieren, können das Interesse der Leser meist nur für kurze Zeit gewinnen, es sei denn es gelingt ihnen, Allgemeingültiges zu vermitteln. Diese Geschichte handelt von Tieren, die sich im olympischen Wettkampf mit den Menschen messen und diese zum Entsetzen der Sportler um Längen schlagen. Mit allen Mitteln wollen ihnen die neuen Konkurrenten ihre Siege absprechen. Aber den Tieren ist es gar nicht um den Sieg zu tun, sondern um das Dabeisein. Das den Menschen klar zu machen, ist nicht ganz einfach, gelingt aber. Trotz dieser idealen Vorgabe bleibt der Eindruck des Buches zwiespältig; Höhepunkt und Schlusspunkt der Geschichte ist dennoch, dass der Pinguin seine Goldmedaille erhält. Ebenso unausgewogen ist die Qualität der Illustration. Der gekonnten formalen Lösung der Text-Bild-Schriftgestaltung stehen banale Tierkarikaturen gegenüber. Daneben gibt es aber Doppelseiten, die überaus ausdrucksstark sind, z.B. die augenblickshafte Teilansicht des Hundertmeterlaufes des Geparden oder die eindrucksvolle graphische Auflösung der turnenden Affen. Ein Buch, das zur Diskussion anregt.

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Personen: Baltscheit, Martin