Annotation: Entzückender Tier-Krimi für das erste Lesealter. Rezension: Während „Whodunnit?“ im Krimi die zentrale Fragestellung ist, kommt im Fall des Kinderkrimis noch das „What was done?“ dazu, ist es doch nicht ganz einfach, ein ausreichend spannendes Verbrechen zu finden, das stimmig und logisch innerhalb des kinderliterarischen Settings aufgeklärt werden kann. Wer jedoch wie Ulf Nilsson den ersten Fall seines Kommissar Gordon ganz im Tierreich verortet, dem bieten sich unzählige Möglichkeiten: Hier ist es das Eichhörnchen, das sich ganz aufgelöst an den tierischen Polizisten (übrigens eine schon etwas ältere Kröte) wendet, weil seine Nüsse gestohlen wurden. Während traditionellerweise eher die Stadt den Schauplatz für Verbrecherjagden aller Art darstellt, ist der Polizeibezirk dieses Ermittlers für das frühe Lesealter gänzlich im Wald angesiedelt: Auf Vor- und Nachsatzpapier bietet eine Karte eine Übersicht über das erzählte Geschehen, mit Schauplätzen wie „3. und 4. Loch des Eichhörnchens“ und „Die große Eiche der richtigen Diebe“. Die kleine Maus, die zunächst des groß angelegten Nüssediebstahls verdächtigt wird (hat sie sich doch vor lauter Hunger eine kleine Nuss stibitzt) wird vom Kommissar aus lauter Mitleid kurzerhand zur Assistentin ernannt und lernt nach und nach die Grundlagen seiner Ermittlungsarbeit (zu jeder Hauptmahlzeit ein Muffin aus der entsprechenden Dose; kein Einsatz der Pistole; Stempel auf alle wichtigen Unterlagen) kennen. Das unkonventionelle und sehr sympathische Duo wird in Gitte Spees Illustrationen mit pastelligen Farben, vor allem aber mit hinreißender Mimik in Szene gesetzt – und in der rundum gelungenen Seitengestaltung, die durch großen Variantenreichtum punktet, spielt natürlich auch der wichtige Stempel des Kommissars eine zentrale Rolle.

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Personen: Nilsson, Ulf

Leseror. Aufstellung: Lesesommer 2018