Piet van Leeuwen, geboren 1623 in Delft, ist rothaarig und zwergwüchsig, verfügt jedoch über unglaublich scharfe Augen. Nach dem frühen Freitod des Vaters schiebt die lieblose Mutter ihre "Missgeburt" in ein Internat ab, wo Gewalt und sexueller Missbrauch herrschen. Später lebt Piet, der nur durch Glück überlebt, bei einem Tuchhändler, lernt durch einen Freund die Linsenschleiferei und erfindet schließlich die ersten leistungsfähigen Mikroskope. Die Entdeckung von Bakterien und anderen Dingen des Mikrokosmos bringen ihm wissenschaftlichen Ruhm ein, doch zugleich entwickelt sich sein Privatleben zum Drama. Piet lebt heimlich mit seiner Magd Carla, einer portugiesischen Jüdin, zusammen, die er aus einem Bordell freigekauft hat. Das passt einem religiösen Fanatiker nicht, der Piet für das Delfter Explosionsunglück von 1654 verantwortlich machen will ... Ein Romandebüt mit Spannung und Tiefgang, das existenzielle Fragen anrührt, zugleich so lebendig wie ein gelungener Historienfilm daherkommt. Für mich eine der Entdeckungen des Jahres, dem möglichst viel Lesepublikum zu wünschen ist, daher breit empfohlen!

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Personen: Schmortte, Stefan

Standort: SL-HIST

Schlagwörter: Belletristische Darstellung Mann Mikroskopie Holland

Interessenkreis: HISTORISCHES