In seinem neuen Roman setzt sich der 1971 geborene israelische Schriftsteller (vgl. "Wir haben noch das ganze Leben", ID-A 26/10) mit dem zionistischen Traum auseinander, der für viele, die in Israel aufgewachsen sind, zum Trauma geworden ist. Er erzählt von Dori, einem jungen Lehrer, der seinen nach dem Tod der Mutter verschwundenen Vater in Südamerika sucht. Unterwegs trifft er Inbar, deren Familie zerbrochen ist, nachdem ihr Bruder während des Wehrdienstes umkam. Nach und nach erfährt er von den seelischen Verletzungen des Vaters, die dieser in "Neuland", einem Modell einer gerechten Gesellschaft, angelehnt an Herzls zionistischer Utopie "Altneuland", zu heilen versucht. Die gemeinsame Reise von Dori und Inbar, die durch den Ausbruch eines neuen Krieges in Israel ein jähes Ende nimmt, markiert für die beiden einen Neubeginn. Eshkol Nevo gelingt es in seinem einfühlsamen Roman, die Traumata verschiedener Generationen von Israelis zu beschreiben, die eine Suche nach einer Alternative notwendig machen, und gleichzeitig feinsinnig eine Liebesgeschichte zu erzählen.
Personen: Nevo, Eshkol
Standort: SL
NEVO
Nevo, Eshkol:
Neuland / Eshkol Nevo. - Dt. Erstausg. - München : Dt. Taschenbuch-Verl., 2013. - 637 S. ; 22 cm Noiland
ISBN 978-3-423-28022-8 Zugangsnummer: 41514000839 - Barcode: 41514000839
Romane