Ihr französisches Bistro in Berlin-Moabit läuft hervorragend, Tochter Annika ist so gut wie aus der Pubertät, Sohn Lukas studiert. Die Scheidung ist verschmerzt, an der Elternfront herrscht Ruhe, noch keiner pflegebedürftig. Alles zufriedenstellend für die 50-jährige Ruth, da wird sie aus ihrem Alltag gerissen und zur Schöffin berufen - ein nicht ablehnbares Ehrenamt. Missmutig macht sie sich zum 1. Gerichtstermin auf und ehe sie sich versieht, hat sie der Fall einer erstochenen Kurdin zutiefst berührt, zumal Derya in Annikas Schule ging. Die hier unter Pseudonym schreibende Krimiautorin erzählt den Auftakt ihrer neuen Serie aus der ungewöhnlichen Sicht der Schöffin Ruth Holländer. Zusätzlich blendet sie Auszüge aus Vernehmungsprotokollen ein und gibt Einblicke in die Vergangenheit des Kurdenclans. Die Autorin weiß deren Gepflogenheiten genauso einfühlsam einzubauen wie die Probleme der Jugendlichen in Berlin mit gewitzter Sprachnote. Brisant beschreibt sie den Multikulti-Schmelztiegel Moabit. Sehr authentisch, wenn auch charakterlich weiter ausbaubar. Überall gut zu vermitteln.

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Personen: Arendt, Judith

Standort: SL-KR

Schlagwörter: Belletristische Darstellung Kriminalfall Berlin

Interessenkreis: KRIMI