Der Tod eines Lehrers bringt dunkle Geheimnisse aus der Vergangenheit zutage.

buchprofile-Rezension:
Der Stockholmer Lehrer Leon hat neulich Frau und Tochter bei einem Unfall verloren und möchte einen Neuanfang wagen. Als ihm seine alte Kommilitonin Ludmilla von einer Vakanz an ihrer Schule in einer nordschwedischen Provinz erzählt, ergreift Leon die Chance und bekommt die Stelle. Leons Vorgänger Kallmann ist unter mysteriösen Umständen zu Tode gekommen. In Kallmanns Schreibtischschublade findet Leon dessen rätselhafte Tagebücher. Leon und Ludmilla versuchen anhand Kallmanns Notizen herauszufinden, ob er ermordet wurde oder einen tödlichen Unfall hatte. - Auf den ersten Blick handelt es sich hier um einen herkömmlichen Krimi, aber die Ermittlungen spielen eine untergeordnete Rolle. Vielmehr beschreibt der ehemalige Lehrer Nesser mit Insiderblick das Schulleben während eines Schuljahres Mitte der 1990er-Jahre aus verschiedenen Perspektiven. Fünf Figuren lässt er abwechselnd ihre Gedanken und Gefühle in Ich-Form schildern. So entsteht eine raffinierte Doppelbelichtung der beteiligten Figuren. Dabei geht es nicht nur um den Fall Kallmann, sondern auch um ihre Alltagssorgen, Liebschaften und Familiengeheimnisse. Nachdem sich Nesser in seinem letztem Buch "Elf Tage in Berlin" vom Krimi-Fach entfernt hat, ist "Der Fall Kallmann" zwar ein bisschen Krimi, aber die Stärke des Buches sind die tiefsinnigen Porträts der Kontrahenten.

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Personen: Nesser, Håkan