Nostalgischer Rückblick auf jene zwei Jahrzehnte, in denen es am meisten "aufwärts" ging. (GK) Amüsiert und erstaunt werden sich viele Leser/innen um die 40 bei der Lektüre dieses Bildbandes an Einzelheiten erinnern, die sie schon längst vergessen glaubten, oder Gestalten und Dingen erneut begegnen, von denen sie in ihrer Kindheit und Jugend geprägt wurden: Radion und Hoover Waschmaschinen, Pez und Pepsodent Zahnpasta, Bravo und Jerry Cotton, Anderl Molterer und Juri Gagarin, das OP-Kino und der Wurlitzer, der Hula-Hoop-Reifen, der erste Urlaub in Italien (vielleicht in einem Puch 500), Twiggy und schließlich die Beatles. Es ist aber nicht so, daß nur Nostalgiker feuchte Augen kriegen angesichts der altvertrauten Utensilien aus einer Zeit, in der die äußerste Not nach dem Krieg bereits überstanden war und die Umstände sich kontinuierlich besserten. Manche Erinnerungen berühren peinlich, z. B. das dreiste Auftreten manch alter Nazis nach nur wenigen Jahren betretenen Schweigens, ermutigt durch die Amnestiegesetze von 1952 und 1957, aufgrund derer viele "Ehemalige" wieder in Amt und Würden gelangten. In dieses Bild paßt auch die breite Empörung über Qualtingers Fernsehspiel "Der Herr Karl". Im positiven Sinne berührend ist die Rückschau auf die österreichische Hilfsbereitschaft und Barmherzigkeit angesichts des Flüchtlingsstromes aus Ungarn 1956. Der Umbruch in diesen zwei Jahrzehnten war tiefgreifender, als man auf den ersten Blick glauben möchte - von der "windstillen Zeit" der Aufbaujahre bis zu den "revolutionären" ausgehenden 60er Jahren. - Mit zahlreichen Abbildungen in Schwarzweiß sowie einem detail- und faktenreichen Begleittext hilft dieser empfehlenswerte Band, Erinnerungen aufzufrischen und die gegenwärtigen Entwicklungen mit den vergangenen besser vergleichen zu können. *bn* Maria Schmuckermair

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Personen: Veigl, Hans Derman, Sabine

Schlagwörter: Österreich Nachkriegszeit Wirtschaftswunder