Am Krankenbett ihrer Tochter beginnt die Autorin ihre Lebensgeschichte und die Geschichte ihrer Familie aufzuschreiben. Im Dezember 1991 fiel Paula, die 28jährige Tochter der Autorin, in einem Madrider Krankenhaus ins Koma. Sie litt an einer seltenen Stoffwechselkrankheit und starb ein Jahr später im Haus ihrer Mutter in Kalifornien. Auf dem einsamen Korridor im Hospital begann die Mutter einen langen Brief an die Tochter zu schreiben: "Hör mir zu, Paula, ich werde dir eine Geschichte erzählen, damit du, wenn du erwachst, nicht gar so verloren bist." (S. 9) Daraus entstand dieses Buch, eine Art erzählter Familienbiographie, die neben Lebensgeschichten auch den allmählichen Verfall der Kranken bis zu ihrem Tod aufzeichnet. Die Mutter beschreibt ihre Kindheit und Jugend im Haus des Großvaters in Chile und auf den wechselnden Auslandsposten ihres Stiefvaters, der im diplomatischen Dienst war, von ihrer Ehe, die im Exil zerbrach, von ihrer schriftstellerischen Existenz und neuen Beziehungen. Familiengeschichten und -legenden und die Stationen der Krankengeschichte der Tochter werden sehr gefühlvoll und manchmal auch über die Grenzen zum Sentimentalen hinaus beschrieben. Es wird sehr viel Intimes an Erfahrungen und Gedanken preisgegeben. - Das Buch (dessen systematische Zuordnung auch bei Biographen möglich wäre) wird v.a. die früheren Leser/innen der Autorin interessieren.
Personen: Allende, Isabel Kolanoske, Lieselotte
Allende, Isabel:
Paula / Isabel Allende. Aus dem Span. von Lieselotte Kolanoske. - Frankfurt a. M. : Suhrkamp, 1995. - 487 S.
ISBN 978-3-518-40694-6 fest geb. : ca. EUR 25,80
Gesellschafts-, Liebes- und Eheromane - Signatur: DR.G Alle - Romane Belletristik