Die Zahlen sind beeindruckend: die Naturfilmer Fothergill und Lindfield ("Deep Blue") haben an 200 Drehorten auf der ganzen Welt 1000 Stunden Material gesammelt. Fünf Jahre Arbeit stecken in den 95 Minuten, die schließlich für die Leinwand montiert wurden. Und 3,7 Millionen Zuschauer haben "Unsere Erde" in Deutschland im Kino gesehen.Tatsächlich ist die Reise um unseren Planeten, die den Jahreszeiten von der Arktis bis zur Antarktis folgt, absolut sehenswert. Und das nicht nur, weil der Film mit exzellenter Technik aufgenommen wurde - von Mikro-Aufnahmen bis zu Satellitenbildern kombinieren die Regisseure atemberaubend klare und prägnante Bilder. Was "Unsere Erde" darüber hinaus besonders macht, ist der Ansatz, dieses Konzept - vom Detail zum Panorama - auch inhaltlich zu bedienen. Flügge Baumenten, die sich todesmutig aus ihren hoch gelegenen Nestern stürzen, umwerfend komische Balztänze exotischer Vögel oder Elefantenkühe, die verzweifelt versuchen, ihre Kälber aus der Dürre der vertrockneten Savanne zu führen, stehen nicht als malerische oder bewegende Momente für sich. Immer schlägt der Film den Bogen zu den Zusammenhängen, die unseren Planeten als System, als Einheit ausweisen. Immer wieder wird betont, dass hier zu sehen ist, was wir im Begriff sind zu verlieren. Als Schwachstelle erweist sich dabei an manchen Stellen der begleitende Text, der oft ein bisschen schwülstig und bombastisch geraten ist, ebenso wie die Musik George Fentons. Und trotz allen Aufwandes bleibt beim Abspann vielleicht das Gefühl, einen Galopp um die Erde vollführt zu haben, einen Trip nach dem Motto: der ganze Planet in 95 Minuten. Wer diesen Eindruck hat, für den würde sich ein Blick in die BBC-Reihe "Planet Erde" lohnen, auf der der Kinofilm beruht. (KJF)

Freigegeben ab 6 Jahren.

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Personen: Fenton, George Fothergill, Alastair Linfield, Mark Attenborough, David Megahey, Leslie

Standort: S

Schlagwörter: Natur Erde Dokumentarfilm

Interessenkreis: Natur und Umwelt