Annotation: Locker flockige Mädchengeschichte, die in keine Schublade passt. Rezension: Auf den ersten Blick ist das ein Mädchenroman, wie sie gerade reihenweise für "freche Mädchen" oder "coole Girls" erscheinen: Das poppige Buchcover verspricht eine peppige Geschichte und außerdem noch jede Menge "Überlebenstipps für Mädchen". Wie man unter Jungs überlebt, davon hat Ich-Erzählerin Greta wirklich Ahnung, schließlich hat sie vier Brüder erfolgreich überstanden. Nun hat sie aber ein Problem: Ihre beste Freundin Hen leidet immer dann an Dauergrinsen im Endstadium, wenn einer von Gretas nervigen Brüder auftaucht. Ist Hen etwa in einen von denen verl.? Greta kann das Wort nicht mal aussprechen, so eklig findet sie den Gedanken. Nach ein paar Seiten will das Buch aber doch nicht mehr so recht in die Schublade "für freche Mädchen" passen. Greta berichtet locker flockig von ihrer Familie, die ungefähr so durchschaubar ist wie eine Knobelaufgabe in einer Mathearbeit: Erst waren da Mama und Papa und Greta und Bruder Rasmus. Seit drei Jahren aber sind nun Mama und Jan ein Paar und Jan hat noch die Brüder Sidney und Morton mitgebracht. Und vor zwei Jahren haben Mama und Jan noch Anton bekommen. - Man wähnt sich schon mitten in einer Patchwork-Tragikomödie, aber es ist gar nichts tragisch: Mama und Jan lieben sich sehr, Papa hat nichts dagegen, und selbst die Brüder sind eigentlich ganz in Ordnung. Bleibt also das Problem mit Hens Dauergrinsen. Und die bange Frage: Trägt das noch 200 Seiten? Um es vorweg zu nehmen: Ja, tut es, gerade weil die Geschichte in keine Schublade passt. Da geschieht nämlich noch viel Unvorhergesehenes: Es geht um "echte" Jungs und "typische" Mädchen und um viele Ausnahmen von diesen Regeln. Natürlich geht es um Freundschaft und um Liebe, aber auch um Mobbing und Gewalt in der Schule. Vor allem geht es um die Frage, wer wem wann helfen soll und kann und will. Die Antwort auf diese Frage ist lebensnah und ganz und gar nicht moralinsauer. *ag* Andrea Mecke

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Personen: Mueller, Dagmar H. Holland, Carola