Vater und Sohn am Rande der Gesellschaft - zu zweit allein in Dänemark. (DR) Er geht nicht zur Schule, hat keine Freunde und muss ständig umziehen - dennoch fehlt es dem Jungen an nichts, denn er hat seinen Vater. Dieser lehrt ihn alles, was er fürs Leben braucht, jedoch für ein Leben außerhalb jeglicher Norm. Um dem Kind ihr unstetes Leben zu erklären, erzählt der Vater jeden Abend das Märchen vom König und dem kleinen Prinzen, die in die Welt hinauszogen, um die weiße Königin zu suchen und zu töten - diese schickt jedoch die weißen Männer aus, vor denen sich die beiden versteckt halten müssen. Der Gedanke, dass diese Gutenachtgeschichte kein Märchen sein könnte, löst eine Beklemmung in den LeserInnen aus, welche einen mit Besorgnis auf das Leben der beiden blicken lässt. Werden die weißen Männer sie letzten Endes doch finden? Die Unwissenheit über die eigene Situation erschafft der Autor durch die besondere Erzählsituation, denn die Handlung wird aus der Sicht des 6-jährigen Jungen erzählt - und Kinder wissen nur sehr selten die ganze Wahrheit. Jonas Bengtssons neuer Roman lebt vor allem von dem, was nicht gesagt wird, von dem, was unter der Oberfläche brodelt. "Wie keiner sonst" ist ein einzigartiger Roman, der die LeserInnen durch den gut gewählten Titel auf das zu Erwartende vorbereitet, denn es ist tatsächlich ein Roman wie keiner sonst. *bn* Katharina Ratzberger
Personen: Bengtsson, Jonas T. Zuber, Frank
Bengtsson, Jonas T.:
Wie keiner sonst : Roman / Jonas T. Bengtsson. Aus dem Dän. von Frank Zuber. - Dt. Erstausg. - Zürich : Kein und Aber, 2013. - 447 S.
ISBN 978-3-0369-5668-8 fest geb. : ca. ? 23,50
Schöne Literatur - Signatur: SL Bengt - Buch