Im Berufsalltag bewegt Edeltraut Hertel sich auf verschiedenen Kontinenten. Als Hebamme begleitet sie deutsche und tansanische Frauen während der Geburt. Für sie macht es zunächst keinen großen Unterschied, wo ein Kind zur Welt kommt. Ob in Deutschland oder Tansania, für Hertel ist es auch nach zwanzig Jahren Berufserfahrung jedes Mal ergreifend, dabei sein zu dürfen und nicht "vor die Tür geschickt" zu werden, wenn das Wunder geschieht.
Doch wie genau eine Geburt am besten zu betreuen ist, stellt gerade in Hertels Heimatstadt Meerane eine sehr umstrittene Frage dar. Und werdende Mütter haben sich nicht nur zwischen natürlicher Geburt und Kaiserschnitt zu entscheiden. In der Kleinstadt nahe Chemnitz konkurrieren Krankenhäuser mit alternativen Geburtshäusern als Vertreter verschiedener medizinischer Ansichten um die Patienten. Wer sich hier so weit vor wagt, Frauen eine quasi schmerzfreie Geburt zu versprechen, wird von den Konkurrenten der "Geburtenhascherei" bezichtigt. So macht sich unter den Hebammen der starke Rückgang der Geburtenrate in Deutschland ganz handfest bemerkbar.
Durch ihren Beruf kommt Edeltraut Hertel auch mit den schwierigen ethischen Konflikten in Berührung, die zum Beispiel mit dem Thema Abtreibung und Pränataldiagnostik verbunden sind. Und sie weiß, auf welche Weise die europäischen und afrikanischen Kulturen in ihrem Umgang mit dem Thema Schwangerschaft voneinander lernen können. Mit viel Feingefühl und Sinn für Skurriles begleitet Douglas Wolfspergers Dokumentation die Hebamme in ihrem Berufsalltag und lässt dabei auch Ärzte, Mütter und Väter zu Wort kommen.
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Der lange Weg ans Licht
Regie: Douglas Wolfsperger; Kamera: Ute Freund, Igor Luther; Drehbuch: Douglas Wolfsperger; Produktion: Douglas Wolfsperger, Thomas Janssen, Jutta Krug; Protagonist: Edeltraut Hertel; Musik: Gerd Baumann; Montage: Jean-Marc Lesguillons
Deutschland 2008; FSK 12; Sprachfassung: Deutsch; 1 Online-Ressource (100 min); Bild: 16:9 SD
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