Spannungsgeladener Roman über einen exzentrischen Mörder. (DR) New York, Ende der 1960er Jahre: Der junge Literatur-Student Jonathan Rosen lernt scheinbar zufällig den wesentlich älteren Lebemann Joseph Eisenstein kennen. Eisenstein beeindruckt Jonathan nicht nur durch seinen Sinn für schöne Frauen und seinen eleganten Stil, sondern insbesondere durch seine ausgeprägte Liebe zur Literatur. Doch der exzentrische Eisenstein verbirgt ein schreckliches Geheimnis. Nach dem etwas schleppenden Beginn nimmt der Roman Fahrt auf, als die Handlung in die Vergangenheit wechselt und ausführlich der Werdegang des Joseph Eisenstein erzählt wird, der 1919 in Deutschland als Kind wohlhabender Juden geboren wird. Von den desinteressierten, empathielosen Eltern nahezu ignoriert, wächst er auf, ohne jemals Zuneigung zu erfahren, und wird schließlich, als sich die Lage für die Juden in Deutschland zuspitzt, zu einer Tante nach Berlin abgeschoben, wo er wiederum keine emotionalen Bindungen findet. Und so nimmt Josephs Schicksal seinen Lauf und lässt ihn - unfähig, Gefühle für andere Menschen zu entwickeln - zum Mörder werden. Ein spannender, sprachlich ausdrucksstarker Roman über Leidenschaft, die zur Besessenheit wird. Gunnar Kaiser besticht mit seinen intensiven Charakteren und seiner Liebe zum Detail und er versteht es, Atmosphäre zu vermitteln. Ein außergewöhnlicher Roman, der die LeserInnen in seinen Bann zieht und trotz seines Umfangs von über 500 Seiten den Spannungsbogen aufrechthalten kann.

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Personen: Kaiser, Gunnar