Hagemeyer, Bernhard
Nachtschattentage

Eigentlich sollte sich Felix Krauthner, freier Feuilletonist und Hobbygenealoge, um seine angeschlagene Gesundheit, um seine berufliche Existenz, wenigstens um den unter Wasserstress leidenden Küstenmammutbaum im Vorgarten seines Hauses im Bonner Villenviertel kümmern. Stattdessen widmet er sich einem angeblich aus Spanien stammenden Nachlass aus den 1970er Jahren. ¢Bitte, geben Sie der Person eine Stimmeª, drängt Getrud van Grouthues. Früher schrieb er Essays und Romane in seinem Kopf, ohne zu wissen für wen; führte er Dialoge, ohne zu begreifen, mit wem; sah mit seinen Augen, ohne den anderen zu erkennen. Im Sommer 2004 verlässt er seinen imaginären Theaterhimmel und begibt sich in die Rolle des fremden Erinnerns: Santiago Pereyra, als politischer Häftling im Rahmen der transición, des friedlichen Übergangs von der Franco-Diktatur zur parlamentarischen Monarchie, aus dem berüchtigten Gefängnis Maboa entlassen, nimmt sich vor, unter sein bisheriges Leben einen Schlussstrich zu ziehen. Im Orchestra Filarmónica de Valladolid erhält er eine Anstellung als Triangelspieler und schöpft neues Lebensvertrauen. Konfrontiert mit der unerbittlichen Verflechtung von Erinnerung und Gegenwärtigkeit, wird sein Leben jedoch zu einem Kampf um Schuld und Vergebung.Krauthner kann nicht wissen, auf welch schwieriges Unterfangen er sich mit der Aufarbeitung der mutmaßlichen Hinterlassenschaft einlässt, geschweige denn ahnen, wem er eine Stimme gegeben wird.

Quelle: Klappentext (Auszug)


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Personen: Hagemeyer, Bernhard

Standort: Sl

Schlagwörter: Schuld Vergebung Erinnerung Vergangenheit Zeitgeschehen Politik und Gesellschaft Gegenwärtigkeit

Hag

Hagemeyer, Bernhard:
Nachtschattentage / Bernhard Hagemeyer. - Bonn : epubli, 2023. - 240 Seiten : Grafiken
ISBN 978-3-7584-2163-1 Broschur : EUR24.90

Zugangsnummer: 2024/0029 - Barcode: 2-3111230-5-00017104-5
Romane, Erzählungen, Dramen, Sammlungen -