Annotation: Ein Zuviel an "Allein gegen die Mafia" wird in der als Psychothriller aufgemachten Schilderung der Erlebnisse einer zunehmend in einen Strudel aus Bedrohung und Abhängigkeit geratenden Sprayerin durch Raffinesse im Spannungsaufbau ausgeglichen. Rezension: Über Ashleys cineastische Vorlieben ist nichts bekannt. Doch von "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast" hat die zurückgezogen mit ihrer kranken Mutter lebende Schülerin im Moment ohnehin in ihrem eigenen Leben genug: "Cindy, ich kenne dich" prangt auf Zetteln, die Ashley zugeschickt oder unter die Tür geschoben werden. Seit Ashley nämlich ihren "tag" auf eine Hausmauer gesprayt hat, gerät sie zunehmend in einen undurchsichtigen Strudel aus Bedrohung und Abhängigkeiten. Eddie Beale nimmt plötzlich Kontakt mit Ashley auf - Eddie Beale, jener supercoole Obermacker, bei dem die Fäden der kleinen Stadt sichtbar zusammenlaufen. Zu spät merkt Ashley, dass sie nur Handlanger in einem schmutzigen Machtspiel ist. Die Spur ins Sprayermilieu, die Gillian Cross vorerst legt, führt in die Irre: nicht die Protagonisten jugendlicher Subkulturen sind es, denen sich Ashley ausgeliefert sieht, sondern mafiose Machenschaften. Moralisch folgerichtig versucht sie diese auch gleich in akrobatischem Alleingang zu entlarven. Der Raffinesse im Spannungsaufbau tut dieses Zuviel an "Batman forever" keinen Abbruch: Der rasche, sprachlich oft sperrig vorgetragene Handlungsfortgang wird immer wieder durch kurze Ich-Passagen von oft nur am Rande beteiligten Personen unterbrochen. Deren Erlebnisse, Eindrücke und Beobachtungen ermöglichen kleine Ritardandos und steigern geschickt die Spannung, indem die LeserInnen stets ein Stück mehr wissen als Ashley. Darüber hinaus entsteht durch diesen permanenten Perspektivenwechsel eine interessante Figurenkonstellation, denn Gillian Cross hält so lange wie möglich im Dunkeln, welche dieser Figuren im Showdown eine entscheidende Rolle spielen wird... *ag* Heidi Lexe

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Personen: Cross, Gillian