Im Angesicht des Todes. (DR) Ohne eine Vorstellung davon zu haben, was sie erwartet, nimmt Helen ihre krebskranke Freundin Nicola für die Dauer einer dreiwöchigen Therapie bei sich zu Hause auf und sieht sich vollkommen unvorbereitet mit deren desolatem körperlichen Zustand, der eine ständige, Kräfte raubende Pflege in Anspruch nimmt, und der dazu im krassen Gegensatz stehenden Maskerade von Fröhlich- und Sorglosigkeit konfrontiert. Wirklich zu schaffen macht ihr der uneingeschränkte Glaube der Freundin an diverse dubiose Wunderheiler, Quacksalber und äußerst fragwürdige alternative Heilmethoden. Hilflos reagiert sie mit unbändiger Wut und überraschendem Zorn auf Nicolas strikte Weigerung, die Realität zu erkennen und anzunehmen. Der Roman - dessen Einband wunderschön und sehr elegant gestaltet wurde - ist in einer sehr klaren und schönen Sprache geschrieben. Er widmet sich nicht nur der Reaktion von Helen, sondern macht zudem Nicolas Verzweiflung, ihre Angst vor dem Tod verständlich. Es handelt sich zwar um eine ausweglose und lähmende Situation, aber erzählt wird hier auch die Geschichte der sanften und aufopfernden Zuneigung zu einer kranken Freundin. In erster Linie geht es um den wichtigen Versuch, dem Tod in die Augen zu schauen - wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, ihm seinen Schrecken zu nehmen. *bn* Martina Stiegler

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Personen: Garner, Helen