"Auf ruhige Art perfekt" schrieb die New York Times über diesen schmalen irischen Roman schon 2002, nun endlich vom Steidl Verlag herausgegeben, kongenial übersetzt und wunderschön gebunden.
Erzählt wird vom Sommer 1959, den die alte, mittellos gewordene Anne auf dem kleinen Hof ihrer Cousine verbringt, die ihr Unterschlupf gewährte und der nun zu ihrer Heimat geworden ist. Durch ihren Buckel stets aller Aussicht auf eine Heirat beraubt, zudem verarmt, ist Annie nur ihre Erinnerung an eine privilegierte Vergangenheit und ein harter Stolz geblieben.
Wie jedes Jahr kommen die beiden kleinen Kinder ihres Neffen, während ihre Eltern sich in London eine Existenz aufbauen wollen, aber ein Schatten liegt über dem Sommer, Annies Welt scheint aus den Fugen zu geraten und ein schrecklicher Verdacht lastet auf ihr.
Mit Annie Dunne hat Barry eine großartige Frauenfigur geschaffen, deren Zorn und Schroffheit wir zu verstehen lernen, deren zärtliche Liebe zu den Kindern uns tief berührt. Unvergesslich sind auch die Bilder und Beschreibungen, die Barry für diese untergegangene dörfliche Welt findet.

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Personen: Barry, Sebastian Oeser, Hans-Christian